Fotos: Marktgemeinde Wartberg ob der Aist und Erwin Bock
Durchwandern Sie das Landsschaftsschutzgebiet "Unteres Feldaisttal" auf dem "Wartberger Aist-Rundwanderweg". Dieser führt an drei Mühlenstandorten vorbei, schattige Rastplätze laden zum Ausruhen ein. Der reizvolle Höhenrücken am Rande des Landschaftsschutzgebietes und über den Kalvarienberg gelangen Sie wieder zum Ausgangspunkt im Markt zurück.
Der markierte Rundweg führt durch das tief in Granit eingeschnittene Tal. Der wildromantische Fußweg wird von mächtigen Felswänden und rauschendem Wasser gesäumt. Wie von Riesenhand sind gewaltige Granitblöcke in die Fluten gewürfelt und ragen wie bizarre Inseln aus dem Wasser. Aus einem kleinen Brünnlein sprudelt erfrischendes Nass.
Durch ein schmales Felstor kommt man zu einer Besonderheit der Feldaist - den Gletschermühlen. Da liegen Felsen im Fluss mit ganz ebenmäßigen Vertiefungen. Die Mulden entstanden auf natürliche Weise. Das anströmende Wasser bewegte die Gesteinsbrocken, die hier auf den Felsen lagen, so stetig hin und her, dass Sie den Stein so richtig aushöhlten.
Sonnige Badebuchten und schattige Rastplätze laden zum Durchatmen und Kraft tanken ein. Nach der langen Wanderung durch das Feldaisttal freut sich das Gasthaus "Kriehmühle" auf Ihren Besuch, dass für seine hervorragenden Fischspezialitäten bekannt ist.
Fotos: Joachim Keppelmüller und Erwin Bock
Die Pfarrkirche wurde 1508 Maria Himmelfahrt geweiht. Der hauptsächlich gotische Bau wurde erstmals 1111 urkundlich erwähnt. Wann die Kirche wirklich erbaut wurde (ursprüngliche Holzkirche) lässt sich nicht feststellen. Im Jahre 1128 wurde die Kirche (die Holzkirche wurde durch einen Steinbau ersetzt) durch den Bischof von Passau geweiht.
Nach den Grenzkriegen mit Böhmen und nach den Hussiteneinfällen und der damit einhergehenden Zerstörung der Kirche wurde das Langhaus als dreischiffige Halle mit Netzrippengewölbe um 1500 neu errichtet und im Jahre 1508 geweiht.
Im Inneren bemerkenswert sind die 1963 entdeckten Fresken über das Leben Jesu aus dem 16. Jahrhundert (eine sogenannte "Armenbibel") die eventuell bereits im Rahmen des Wiederaufbaus um 1500 entstanden sind.
Die letzte Innenrenovierung der Pfarrkirche fand im Jahr 2014 statt.
Fotos Marktgemeinde Wartberg ob der Aist und Andreas Wagner
Die Nord-Südachse des Gebäudes lässt auf eine Entstehung im 9. bis 10. Jahrhundert schließen.
Die zuvor als Beinhaus verwendete fürstliche Stahemberger-Gruft ist wahrscheinlich als älteste Kirche Wartbergs anzusehen. In Aufzeichnungen ist ersichtlich, dass sich die eigentliche Michaels-Kapelle dort befand, wo sich jetzt die Aufbahrungshalle mit der Süd-Apsis befindet.
Der spätgotische Teil nördlich davon, die Dionysiuskapelle wurde im Jahre 1508 an die Michaels-Kapelle angebaut und bis heute fälschlich als Michaels-Kapelle bezeichnet.
Fotos: Fotograf Steininger und Erwin Bock
Die Wenzelskirche wurde erstmals 1208 urkundlich erwähnt. Es ist anzunehmen, dass der Ort auf dem heute die Wenzelskirche steht, schon den ersten heidnischen Siedlern als Kulturstätte gedient hat.
Nach der Christianisierung wurde dort eine Holzkapelle errichtet und die später gemauerte Kapelle wahrscheinlich von slawischen Siedlern im 10. Jahrhundert dem Hl. Wenzel geweiht. Die Wenzelskirche, die Dionysiuskapelle und das Langhaus der Pfarrkirche wurde wahrscheinlich vom selben Meister geplant. Das spätgotische Langhaus in der Wenzelskirche trägt ein Sternrippengewölbe und stammt aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts.
1964 wurde die Wenzelskirche nach durchgeführten Renovierungsarbeiten ihrer Bestimmung als Kriegergedenkstätte für den Bezirk Freistadt übergeben.
Fotos: Joachim Keppelmüller und Marktgemeinde Wartberg ob der Aist |
Südöstlich des Marktes Wartberg liegt der Kalvarienberg mit der weithin sichtbaren Kalvarienbergkirche (1745). Sie ist von ihrer Intention her eine Grablegungskirche, worauf die leere Grabnische unter dem Altar deutet. Die wie eine Sonne gestaltete Lichtöffnung in der Altarwand, weist bereits auf die Auferstehung hin.
Der Kreuzweg, jetzt beginnend gegenüber vom Uni-Markt und Rastplatz, wurde zuletzt 1983 auf Grund von Straßenveränderungen neu gestaltet und zeigt auf 9 Tafeln die klassischen 14 Stationen (Zementguss Plastiken von Sepp Aumüller aus Walding). Thematisch werden aktuelle gesellschaftliche Aspekte und Geschehnisse aus dem nahegelegenen ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen aufgegriffen.
Durch die exponierte Lage bietet der Kalvarienberg einen Rundumblick. Eine Metallplatte, angebracht durch den Siedler- und Verschönerungsverein, hilft beim Auffinden von Orten, von markanten Gipfeln der Alpenkette und dem Pöstlingberg.
Vermutlich diente der Berg schon den ersten Siedlern als Kultstätte und ist aus geomatischer Sicht noch immer ein kraftvoller Ort.
2015 errichtete die Gemeinde Wartberg ob der Aist ein Mahnmal zur Mühlviertler Menschenjagd (Gestaltung Prof. Herbert Friedl aus Pregarten). Die ehemaligen Holzkreuze wurden ersetzt. Das Mahnmal erinnert an die gnadenlose Verfolgung und Ermordung hunderter geflüchteter KZ-Häftlinge im Februar 1945 im unteren Mühlviertel, von denen einige auch in Wartberg zu Tode gebracht wurden. Zynisch wurde das Geschehen von den Nationalsozialisten "Mühlviertler Hasenjagd" genannt.
Die drei gläsernen Bildtafeln bilden die 12. Kreuzwegstation und mahnen zugleich vor Hass und Gewalt.